Wie kann überhaupt vom christlichen Heil gesprochen werden wenn die Mehrheit der
Weltbevölkerung in Elend lebt? Welchen Stellenwert haben die Armen und Unterdrückten die einen
Großteil des Leides tragen? Der befreiungstheologische Entwurf vom gekreuzigten Volk ist ein
authentischer Antwortversuch auf derlei Fragen aus lateinamerikanischer Perspektive und
gleichzeitig eine Herausforderung für die gegenwärtige Soteriologie. Ende der 1970er-Jahre
entwickelten der Erzbischof von San Salvador Oscar Romero und der salvadorianische Jesuit
Ignacio Ellacuría das Theologumenon des gekreuzigten Volkes. Dessen heilsgeschichtliche
Paradigmen und ekklesiologische Konsequenzen stehen im Zentrum der Untersuchung die auf einem
theologisch-biographischen Ansatz basiert.