Das Exil als Heterotopie beschreibt das Leben der Exilanten im 20. Jahrhundert auf der Kreuzung
von Zeit und Raum. Die Verortung des Exils in der Heimat oder in der Fremde beeinflusst die
Dimensionen des Raumes und der Zeit die das Exilleben zwischen hier und dort Vergangenheit
und Zukunft kennzeichnen. Den Verlust des vertrauten Lebensumfeldes versuchen die Exilanten zu
kompensieren indem sie sich andere Orte mit anderen Zeitabläufen innerhalb des realen Raumes
und Zeitgeschehens schaffen. Sie erschaffen sich Exilheterotopien im Sinne Foucaults (1993). Am
Beispiel Kubas werden hier die beiden zentralen Dimensionen des Exilphänomens als nomadischer
Raumbegriff und als metaphorischer Zeitbegriff in ihrer Bildhaftigkeit im Kontext der
kubanischen Kunst der 1990er Jahre deutlich. Motive wie die Insel das Boot das Meer der
Reisekoffer oder die Körperdarstellungen erscheinen dabei als Orte der Repräsentation für die
bildliche Darstellung von Exilheterotopien.