Die Tradition der Entdeckungsreisen und Erkundungsexpeditionen in fremde Länder reicht weit
zurück. Einen gewaltigen Aufschwung nahm die Erforschung unserer Erde am Beginn der Neuzeit
durch die großen Entdeckungsreisen der Portugiesen und Spanier denen Niederländer Engländer
Franzosen und Angehörige zahlreicher anderer Völker folgten zu denen auch die Russen gehörten.
Die Entdecker und Welterforscher der Frühen Neuzeit haben eine tiefgreifende Revolution im
europäischen Geistes- und Kulturleben nach sich gezogen die seit dem 18. und beginnenden 19.
Jahrhundert das Charakteristikum des modernen Zeitalters darstellt. Die in diesem Zeitraum vor
sich gehende russische Durchdringung Sibiriens und das Ausgreifen nach Amerika standen bereits
im Zeichen der erlangten Großmachtgeltung die das Russische Kaiserreich errungen hatte. Der
Verfasser behandelt das vorstehende Thema ausgehend von der wissenschaftlich-menschlichen
Grundhaltung der Aufklärung die den Weg zu einem neuen Verständnis der Kulturen und
Lebensgemeinschaften der Völker der Welt eröffnete. Der neue Geist des Aufklärungszeitalters
lag auch den russischen Forschungsfahrten zugrunde dessen Seeoffizieren zunehmend Gelehrte zur
Seite gestellt wurden die ein umfangreiches wissenschaftliches Beobachtungsmaterial
zusammentrugen. Die an den waghalsigen und gefahrvollen Forschungsexpeditionen teilnehmenden
Naturforscher Ärzte Maler Zeichner und anderen Professionisten studierten die
Lebensverhältnisse der Bewohner der ausgedehnten Inselwelt des Pazifiks deren Aussehen
Körperbau Sprache und Kultur und leisteten mit ihren Werken und Erkenntnissen wichtige
Beiträge zu den geographischen und völkerkundlichen Lehren über den Stillen Ozean und seine
Menschen. Die Erforschung der Geschichte des Nordostpazifiks war in neuerer Zeit vor allem
Domäne russischer und nordamerikanischer Wissenschaftler in deren Mittelpunkt insbesondere die
wirtschaftlichen und handelspolitischen Fragen standen. Im Unterschied dazu fand in der
deutschen Historiographie die Untersuchung des wissenschaftlichen Anteils deutscher Gelehrter
und Künstler an den Expeditionen in den Stillen Ozean die Hauptaufmerksamkeit. Eine umfassend
angelegte moderne Gesamtdarstellung der russischen See- und Wissenschaftsgeschichte im 18. und
frühen 19. Jahrhundert unter Berücksichtigung der kulturellen wirtschaftlichen und politischen
Aspekte steht immer noch aus.