Der rezeptive und produktive Umgang mit verschiedenen Textmustern ist ein Schwerpunkt des
Unterrichts des Deutschen als Fremd- oder Zweitsprache. Die alltägliche Beschäftigung mit
Texten erfolgt jedoch ohne dass einige prinzipielle Fragen hinlänglich geklärt sind. Können
Lehrende und Lernende beispielsweise davon ausgehen dass sich mittlerweile transnational
verbindliche Textmuster etabliert haben oder sind Textmuster noch weitgehend durch
Einzelkulturen geprägt? Wie entwickeln sich die textproduktiven Fertigkeiten von Lernern? Ist
wirklich davon auszugehen dass sich ihre Texte sukzessive zielsprachigen Mustern annähern
oder gibt es typische Stagnationen Brüche oder gar Rückschritte im Verlauf des Spracherwerbs?
Haben Lernertexte - um es positiv zu wenden - nicht vielleicht auch ganz eigene Qualitäten
durch die sie sich systematisch von herkunfts- und zielsprachigen Texten unterscheiden? Wie
kann schließlich der Fremdsprachenunterricht die Entwicklung von Textkompetenz fördern auch
und gerade in studienvorbereitenden und -begleitenden Kursen? Zur Beantwortung dieser Fragen
vereint der Sammelband aktuelle Beiträge die zuerst auf der Internationalen Tagung der
Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer 2009 in Jena Weimar präsentiert wurden.