Unter Handlungstheorie wird die Vielzahl analytisch-empirischer Aussagensysteme in den
Sozialwissenschaften verstanden die individuelles Handeln beschreiben und zum Ausgangspunkt
für die Erklärung sozialer Phänomene nehmen wollen. Dabei schränkt der methodologische
Individualismus als mögliches Grundprinzip sozialwissenschaftlicher Erklärung nicht auf die
Auffassung ein dass Institutionen und Kollektivphänomene als bloße Aggregation zu sehen sind
weder der soziale Charakter individuellen Handelns noch die Existenz eigenständiger kollektiver
Phänomene auf der Systemebene wird geleugnet (Coleman 1991). Die prominenteste unter den in
der Handlungstheorie gebildeten dichotomen Typologien differenziert zwischen rational und
normativ orientiertem Handeln. Für das erstere steht der homo oeconomicus Pate für das
letztere der homo sociologicus. In der ökonomischen Theorie bestimmen seit Simon (1955)
verschiedene Ausarbeitungen des Konzepts der eingeschränkten Rationalität die Diskussion.