Die direkten Auswirkungen des Genie-Diskurses auf individuelle Möglichkeiten und Perspektiven
von Künstlerinnen stehen im Fokus dieses Buches. Damit werden nicht allein Konzepte zu
Weiblichkeit und weiblicher Sozialisation als einflussgebende Faktoren weiblicher
Subjektivierung benannt sondern vor allem jene zu «Genialität» und «Männlichkeit» in ihrer
Bedeutung für Identitätsentwürfe von Künstlerinnen untersucht. Demgegenüber steht die
Darstellung von künstlerischer Identität als Entwicklungsprozess als Erfahrung des Werdens.
Diese konterkariert das «Künstler-Genie» die überlieferte Idealkonstruktion künstlerischer
Existenz die sich primär als Erfahrung des Seins generiert und schafft dadurch
Anknüpfungspunkte zur Gestaltung künstlerischer Lebensentwürfe und neuer KünstlerInnenbilder.
Mit Portraits von Lore Heuermann Johanna Kandl Brigitte Kowanz Friedl Kubelka Florentina
Pakosta Eva Schlegel und Barbara G. Wochner.