Diese Arbeit versteht sich als ein Versuch das semantisch basierte Analysemodell für
Besitzwechselverben von Wunderlich (1997 2003 2004) und Krifka (1999 2001 2003) und das
Analysemodell der Valenzeigenschaften von Höhle (1978) für die kontrastive Untersuchung der
deutschen und chinesischen Besitzwechselverben fruchtbar zu machen. Dem ersteren Modell
entsprechend werden die deutschen und chinesischen Verben lexikalisch zerlegt. Die sich
ergebende interne semantische Struktur lexikalischer Einheiten ist aus der universalen
konzeptuellen Struktur abgeleitet und stellt die inhaltliche Basis der Argumentstruktur der
betreffenden Verben dar. Diese semantischen Eigenschaften spielen auch bei der Beschreibung der
Valenzeigenschaften der Verben eine entscheidende Rolle. Diese werden für die deutschen und
chinesischen Verben jeweils durch einen semantisch erweiterten Höhleschen Lexikoneintrag
erfasst. Dabei wurden die chinesischen Verben zum ersten Mal mit den genannten Analysemodellen
untersucht.