Die Antwort der Katholiken auf die Bismarck'sche Kulturkampfpolitik war eine
Binnenhomogenisierung in Form konfessioneller Milieus. Fulda gilt als Paradebeispiel eines
solchen Milieus und wurde gar als «Zentrum der ultramontanen» und «reichsfeindlichen Agitation
in Deutschland» bezeichnet. Vor diesem Hintergrund wird der Diskurs in der fuldischen
katholischen Publizistik über den Ersten Weltkrieg vorgestellt - war der Krieg doch die große
Bewährungsprobe für die nationale Integrität. Betrachtet werden konfessionsspezifische Gründe
und Argumentationsmuster zur Rechtfertigung des nationalen Engagements der Katholiken. Dabei
wird stets gefragt ob es bei aller Integration auch Aspekte der Reserve der weniger
tiefgreifenden Nationalisierung oder sogar einer fuldisch-ultramontanen Spezifik gab. Diese
Arbeit wurde vom Historischen Seminar der Universität Frankfurt am Main mit dem Preis des
Stiftungsfonds Kopper ausgezeichnet.