Die Frage nach der Haftung eines Unternehmenskäufers für Verbindlichkeiten des Verkäufers ist
ein Evergreen der handelsrechtlichen Diskussion. In Deutschland statuiert25 HGB eine
weitgehende Nachfolgehaftung. Forderungen nach Abschaffung dieser Norm wird mit dem Einwand
begegnet dass dadurch Rechtsunsicherheit drohe und Gläubigerinteressen verletzt werden
könnten. Die Arbeit untersucht diesen Einwand aus rechtsvergleichender Sicht. Anhand der
US-amerikanischen Rechtslage die keine dem25 HGB vergleichbare Norm kennt wird untersucht
inwieweit ein Verzicht auf eine gesetzliche Haftungsanordnung zu Rechtsunsicherheiten führen
und wie diesen gegebenenfalls anders als durch eine umfassende Haftungsanordnung begegnet
werden könnte. Der Autor entwickelt dabei eine praktikable gesetzliche Lösung für die
Nachfolgehaftung ohne eine generelle Haftungsanordnung vorzusehen. Er zeigt dass25 HGB nicht
alternativlos ist und der Gesetzgeber es sehr wohl den Vertragsparteien desUnternehmenskaufes
überlassen kann wie sie die Haftungsfragen lösen.