Auf der Suche nach der markinischen Deutung des Todes Jesu nimmt diese Untersuchung den
Mittelteil des Evangeliums mit der vom Evangelisten gestalteten Abfolge aus drei
Leidensankündigungen und Aufrufen zu Kreuzesnachfolge und gegenseitigem Dienen in den Blick.
Mit den Ankündigungen von Leiden und Auferstehung fand der Evangelist eine Deutung des Todes
Jesu nach dem alttestamentlichen Konzept des leidenden Gerechten vor. Durch die redaktionelle
Anordnung der Stoffe erscheint der Tod Jesu darüber hinaus als letzte Konsequenz seines
Dienstes an allen. Das Lebenszeugnis des Märtyrerbischofs O. Romero und Gedanken des jüdischen
Philosophen E. Lévinas verleihen der markinischen Todesdeutung Tiefe und Profil und zeigen ihre
Aktualität im heutigen gesellschaftlichen Kontext auf.