Von 1958 an hat Gabriele Wohmann ein umfangreiches uvre veröffentlicht überwiegend Prosa.
Kritik und Forschung sind sich lange schon einig was von diesem Werk zu halten ist: Im besten
Fall werden der Autorin eine genaue Beobachtungsgabe und die Kenntnis von
Kommunikationsstörungen im privaten Bereich bescheinigt. Beanstandet werden dagegen die immer
gleichen Beschreibungen eines langweiligen Alltags und die Beschränkung auf den bürgerlichen
Mittelstand. Liest man die Erzählungen und Romane jedoch konsequent im sozialen und
literarischen Kontext der Bundesrepublik ergibt sich ein anderes Bild. Dann stößt man auf
Texte die an literarischen Entwicklungen teilhaben die zur Tagespolitik Position beziehen und
dabei die Grundvoraussetzungen der zeitgenössischen Gesellschaft auf den Prüfstand stellen -
Texte denen in der Literaturgeschichte ein fester Platz gebührt.