Die interdisziplinäre Studie zu den (Wieder-)Aufbauprojekten des Berliner und Posener Schlosses
verdeutlicht die unterschiedlichen Intentionen von Erinnerungsimplantaten. Die Autoren
untersuchen die historische und kunstgeschichtliche Bedeutung der Schlösser mit Blick auf den
Verlauf der Entscheidungsprozesse und der begleitenden Pressedebatten sowie schließlich auf die
öffentliche Wahrnehmung der Bauten. Während das Berliner Projekt sich unter weitgehender
Ausblendung der politischen zumindest ansatzweise auf die kulturelle Tradition Preußens beruft
und als ein wichtiges Image-Projekt Deutschlands fungiert hat das Posener fast ausschließlich
eine lokale und politische Dimension die nur im Kontext der Konkurrenz polnischer Städte um
nationale Bedeutung zu verstehen ist.