Parallel zur «Philosophie der symbolischen Formen» publizierte Cassirer in den 20er Jahren
mehrere Aufsätze zur Kunst die klarer noch als in den philosophischen Darstellungen die Rolle
der Literatur als Vermittlerin zwischen der Naturerkenntnis und dem Sittlichen thematisieren.
Die Autorin untersucht wie Cassirers Blick auf die Kultur dabei vor allem von Goethes
naturwissenschaftlichen Schriften geprägt ist. Sie zeigt wie Cassirer in den Jahren des Exils
den Dialog mit Aby Warburg fortsetzte mit dessen Kulturwissenschaftlicher Bibliothek er bis zu
deren Übersiedlung nach London eng zusammengearbeitet hat. Dort entwickelte er in erneuter
Lektüre Goethes Schillers Corneilles und Thomas Manns eine Kulturwissenschaft in der Natur-
und Geisteswissenschaften einander nicht gegenüberstehen sondern sich ergänzen.