Der reich illustrierte Band mit vielen bislang unveröffentlichten Bildzeugnissen würdigt
erstmals umfassend das Leben und Wirken Leo Baecks - des Mannes der zur Symbolfigur des
deutschen Judentums im 20. Jahrhundert wurde.Leo Baecks Lebensweg führte vom Kaiserreich über
das NS-Regime bis in die Nachkriegszeit. 1933 wurde der Rabbiner zum Präsidenten der
neugebildeten »Reichsvertretung der Deutschen Juden« gewählt. In dieser Position stellte er
sich den nationalsozialistischen Machthabern trotz wachsender Ohnmacht entgegen und versuchte
selbst noch in Theresienstadt den überlebenswillen der Deportierten zu stärken. Von vielen als
Lehrer in dunklen Zeiten verehrt wurde er im Zusammenhang mit der Kritik an der erzwungenen
Kooperation jüdischer Repräsentanten mit dem NS-Regime später auch angegriffen. Wissenschaftler
aus Deutschland den USA und Israel gehen in ihren Beiträgen zu Leo Baeck charakteristischen
Widersprüchen deutsch-jüdischer Existenz in der Moderne nach: Orthodoxie und Reform Zionismus
und Assimilation Patriotismus und antisemitische Ausgrenzung Apologie und Kritik in der
christlich-jüdischen Auseinandersetzung - die Persönlichkeit Leo Baecks steht paradigmatisch
für ein deutsch-jüdisches Leben im 20. Jahrhundert.