Daß sie Architektin werden würde - zu einer Zeit als sich noch kaum jemand vorstellen konnte
sich von einer Frau ein Haus bauen zu lassen - war Lotte Cohn der späteren Doyenne der
israelischen Architektur nicht in die Wiege gelegt worden. Anders war es mit der familiären
Mitgift des Zionismus. Eine antisemitische Verleumdungskampagne gegen ihren Vater den Arzt
Bernhard Cohn hatte die ganze Berliner Großfamilie schon früh zu aktiven Anhängern Theodor
Herzls werden lassen. Anfang der 1920er Jahre wanderte Lotte Cohn ins Land Israel ein - zu
einer Zeit als die große Mehrheit der deutschen Juden noch das politische Ziel einer
»jüdischen Heimstätte« in Palästina ablehnte. Ines Sonder zeichnet den außergewöhnlichen
Lebensweg Lotte Cohns aus dem zionistischen Milieu Berlins vor dem Ersten Weltkrieg zur ersten
Architektin im Lande Israel nach. Ihre Biographie der deutschen Jüdin Pionierin und
Architektin Lotte Cohn (1893 - 1983) ist die Geschichte einer Frau die maßgeblich am Aufbau
Israels beteiligt war. »Wir gingen daran unsere Welt zu formen.« (Lotte Cohn)