Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd. Note: 1 0
Universität Lüneburg (Institut für Pädagogik) Veranstaltung: Rousseau- Entdecker der Kindheit?
WS 2003 2004 Uni Lüneburg Sprache: Deutsch Abstract: Beschäftigt man sich mit der
Realgeschichte der Kindheit im Mittelalter in Westeuropa so stößt man auf zweierlei
Auffälligkeiten: Erstens fällt auf dass die wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema sehr
oft wenn nicht immer auf das Werk des Franzosen Philippe Ariès Bezug nimmt weshalb sich die
vorliegende Arbeit ebenfalls an den Thesen dieses Autors orientiert. Zweitens wird deutlich
dass die Meinungen der Autoren was die Lebensumstände der Kinder im Mittelalter anbetrifft in
einigen Punkten stark divergieren. Zwei Punkte werden in dieser Arbeit genauer behandelt: Das
Kindheitsbild bzw. die damalige Einstellung zur Kindheit welche besonders die historische
Forschung der 60er und 70er Jahre als sehr negativ darstellt und zweitens die Frage nach der
Eltern-Kind Beziehung wobei der von einigen Autoren vertretenen These der elterlichen
Gleichgültigkeit gegenüber den eigenen Kindern bzw. der fehlenden Mutterliebe des Mittelalters
nachgegangen wird. Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen wie sich die Interpretation der
geschichtlichen Quellen hinsichtlich des Kindheitsbildes und der Einstellung zum Kind in der
historischen Forschung der letzten 30 Jahre verändert hat weg von einer sehr düsteren
Darstellung der mittelalterlichen Kindheitsgeschichte hin zu einem revidierten Bild welches
wesentlich menschlichere Lebensumstände der Kinder annimmt.Im ersten Teil der Arbeit (Kapitel
1) wird die Quellenlage und die und die verwendete Literatur beschrieben sowie eine kurze
Einführung zum Mittelalter und den Lebensumständen der damaligen Zeit gegeben. Es folgt die
eigentliche Diskussion des Kindheitsbegriffes und der Einstellung zum Kind (Kapitel 2) bzw.
der Eltern-Kind-Beziehung (Kapitel 3) mit anschließendem Fazit (Kapitel 4).