Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich VWL - Geschichte Note: 1.0 Universität
Osnabrück (Lehrstuhl Wirtschaftspolitik) Sprache: Deutsch Abstract: Weit über 200 Jahre sind
vergangen seit Adam Smith mit The Wealth of Nations jenes Werk schrieb das ihn zum
Gründervater der Nationalökonomie machte. Daß die Diskussion um die Interpretation seiner
Aussagen noch immer nicht verebbt ist ist - so könnte man sagen - Smiths eigene Schuld. Hätte
er nicht die Metapher der unsichtbaren Hand verwendet und staatliche Abstinenz vom
Wirtschaftsprozeß gefordert zugleich aber Raum gelassen für staatliche Eingriffe in einer
Vielzahl von Bereichen dann ergäben sich möglicherweise aus seinem Werk weniger Widersprüche
und Ungereimtheiten. Smith was always in favour of natural order and market adjustment. Except
of course when he was not. (David A. Reisman).The Wealth of Nations ist ohne Zweifel ein
Plädoyer für ein von staatlichen Übergriffen befreites ökonomisches System in dem die
Aktivitäten der Einzelnen zur Erhöhung des allgemeinen Wohlstand führen. Aber Smith machte
selbst eine Reihe von Ausnahmen von diesem Prinzip. Diese Arbeit versucht in
Auseinandersetzung mit der Interpretation des so geläufigen Begriffs der unsichtbaren Hand das
Verhältnis von Laissez-faire und Regulation bei Smith zu klären und überprüft in diesem Sinne
anschließend Smiths Aussagen zur Organisation des nationalen Geld- und Bankenwesen. Dabei wird
deutlich daß Smith weder von den Befürwortern einer Laissez-faire-Marktwirtschaft noch den
Protagonisten staatlicher Intervention mit vollem Recht für sich vereinnahmt werden kann. Daß
Smith manchmal in Widersprüche zwischen die von ihm entworfenen Idealvorstellungen und seinen
aus empirischen Beobachtungen gezogenen Schlußfolgerungen geriet zeigen sein Ausführungen zur
Bankenregulation: Das von ihm geforderte vollständig wettbewerblich organisierte Banken- und
Geldsystem wird durch die von Smith selbst befürworteten zeitgenössischen Regulationen des
Gesetzgebers konterkariert. Diese gesetzlichen Maßnahmen verstärkten in der Konsequenz die
dominierende Stellung der Bank of England und begünstigten so die Entwicklung zu einer
zentralwirtschaftlichen Bankenordnung.