Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte
Antike Note: 1 Ludwig-Maximilians-Universität München Sprache: Deutsch Abstract: In der
folgenden Arbeit will ich mich mit den Opferungen von Lebendkreaturen und Niederlegungen von
Gegenständen in Mooren während der Kaiser und Völkerwanderungszeit (ab ca. Christi Geburt bis
ca. 600 n.Chr.) in Skandinavien beschäftigen. Ich konzentriere mich hierbei auf zwei
paradigmatische bedeutende und relativ gut erforschte Mooropferplätze: Skedemosse in Schweden
und Illerup Adal in Dänemark.Was bewegte die Menschen ihre Mitmenschen Tiere so grausam
sterben zu lassen? Was war der Grund dass wertvolle Gegenstände wie Waffen oder Schmuck
niedergelegt wurden? Mit Sicherheit spielten rituelle Beweggründe in diesem Zusammenhang eine
bedeutende Rolle. Das Christentum war in der dortigen Region (Skedemosse ist ein Moor auf der
Insel Öland vor Schweden Illerup Adal in Dänemark.) während des zu untersuchenden Zeitraums
noch nicht vorhanden und die altrömische Religion hatte für diese Völker ebenfalls keine
Bedeutung.In der Interpretation der Funde herrschte bis zu den Arbeiten von Ernst H. Jankuhn
und J. Brondsted die Meinung vor dass es sich bei den Funden um Kriegsopferfunde also um
geopferte Feinde handeln müsse. Die alleinige Interpretation als Kriegsopfer erscheint jedoch
nicht zutreffend wenn man bedenkt dass über einen Zeitraum von mehreren hundert Jahren
geopfert wurde (ab ca. Christi Geburt bis ca. 6. Jahrhundert nach Christi). Es ist
unwahrscheinlich dass während dieser Zeit permanent Kriege geherrscht haben sollen. Ferner
sind die Funde von Gebrauchsgegenständen Tieren Speisen und Tongefäßen ein Beleg dafür dass
man versuchte die Götter mittels stammeseigener Gaben milde zu stimmen.Ca. alle 20 Jahre
finden Archäologen einen neuen Mooropferplatz der neue Erkenntnisse für den Forschungsstand
bringt. Somit kann man nie davon ausgehen dass der momentane Erkenntnisstand schon die
endgültige Wahrheit auch für die Zukunft darstellt. Wie bereits Max Weber sagte müssen wir uns
bewusst sein dass der momentane Stand der Wissenschaft in einigen Jahren wieder überholt sein
kann.Ich stütze mich in der vorliegenden Arbeit auf den aktuellen zugänglichen Stand der
Forschung und Interpretation in der Hoffnung dass die Ergebnisse eine gewisse vorläufige
Gültigkeit haben.