Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie Note: 1 0
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Veranstaltung: Die Rede von Gott in den Gleichnissen
Jesu Sprache: Deutsch Abstract: In dieser Arbeit soll die Perikope Lk 15 3-7 näher
betrachtet und herausgestellt werden was Lukas mit diesem Text aussagen beziehungsweise bei
seinen Lesern erreichen wollte (will). Nach der Übersetzung aus dem Griechischen wird der Text
in seine Sinnabschnitte unterteilt um die Struktur des Gleichnisses herauszuarbeiten. Die
ursprünglichen Adressaten des Lukas-Evangeliums lebten in der gleichen Alltagswelt wie der
Verfasser so dass ihnen die im Text benutzten Vergleiche Jesu geläufig waren. Daher werden die
Verhältnisse zur Zeit Jesu verdeutlicht da nur mit ihrer Kenntnis ein richtiges Verständnis
von Sachverhalt und Aussage möglich ist. Außerdem ist es wichtig zu betrachten in welchen
Kontext der Vergleich vom Evangelisten eingebettet wurde. Oft ging derursprüngliche
Gesprächskontext in den hinein ein Gleichnis verloren. Dafür dass dies auch hier der Fall
sein könnte spricht der Umstand dass das Gleichnis bei Lukas einen anderen Rahmen hat als bei
Matthäus (18 12-14). Einerseits erschwert dies die ursprüngliche Intention Jesu zu erkennen
andererseits weist es aber auch darauf hin dass Lukas durch seine Positionierung etwas
bestimmtes ausdrücken möchte. Dementsprechend soll der nächste Schritt eine gründliche
Untersuchung des Kontextes sein. Lukas und Mathäus bedienen sich beide des Markus-Evangeliums
und der so genannten Logienquelle Q als Vorlage für ihre Evangelien und ergänzen sie durch ihr
jeweiliges Sondergut. Da das Gleichnis vom verlorenen Schaf sowohl bei Lukas als auch bei
Matthäus nicht aber bei Markus zu finden ist ist davon auszugehen dass Lukas und Matthäus
diese Erzählung aus der Logienquelle Q übernommen haben. Von daher soll im weiteren Verlauf mit
Hilfe eines synoptischen Vergleichs untersucht werden in wie weit die beiden Evangelientexte
übereinstimmen bzw. sich unterscheiden - und ob die Unterschiede eventuell verschiedene Ziele
erkennen lassen. Nach diesen Untersuchungen wird es darum gehen die Ergebnisse zusammen zu
fassen und dadurch die Intention des lukanischen Textes zu verdeutlichen. Im zweiten Teil der
Arbeit folgen dann eine Zusammenschau und Gegenüberstellung der Ergebnisse und Meinungen
verschiedener exegetischer Ansätze zu dieser Perikope so dass anschließend eine
Schlussreflexion möglich ist.