Aus dem Vorwort von E. Zermelo: In der Geschichte der Wissenschaften ist es gewiß ein seltener
Fall wenn eine ganze wissenschaftliche Disziplin von grundlegender Bedeutung der
schöpferischen Tat eines einzelnen zu verdanken ist. Dieser Fall ist verwirklicht in der
Schöpfung Georg Cantors der Mengenlehre einer neuen mathematischen Disziplin die während
eines Zeitraumes von etwa 25 Jahren in einer Reihe von Abhandlungen ein und desselben Forschers
in ihren Grundzügen entwickelt seitdem zum bleibenden Besitze der Wissenschaft geworden ist
so daß alle späteren Forschungen auf diesem Gebiete nur noch als ergänzende Ausführungen seiner
grundlegenden Gedanken aufzufassen sind. Aber auch abgesehen von dieser ihrer historischen
Bedeutung sind die Cantorschen Originalabhandlungen noch für den heutigen Leser von
unmittelbarem Interesse in ihrer klassischen Einfachheit und Präzision ebenso zur ersten
Einführung geeignet und darin noch von keinem neueren Lehrbuch übertroffen wie auch für den
Fortgeschrittenen durch die Fülle der zugrunde liegenden Gedanken eine genußreich anregende
Lektüre.