Die Herzschrittmachertherapie ziihlt zweifelsohne zu den groBen Fortschritten medizini scher
Erkenntnisse der letzten dreiBig Jahre. Menschen deren Leben bis auf einige wenige Jahre
begrenzt war bekamen es neu geschenkt. Ihre Lebenserwartung konnte nachhaltig verliingert
ihre Lebensqualitiit entscheidend verbessert werden. Die Schritt macherentwieklung ist aber
nieht stehengeblieben. Gerade zur Verbesserung der Lebens qualitiit konnten in der Entwicklung
der letzten Jahre groBe Fortschritte erzielt werden. Das urspriingliche Therapiekonzept war die
Verhinderung von Adams-Stokes-Anfiillen zuniichst beim kompletten AV-Block aber schon sehr
rasch bei allen bradykarden Rhythmusstorungen. Einen wesentliehen Fortschritt stellte hierzu
die Einflihrung der Demand-Funktion dar die eben nur im Bedarfsfall d. h. beim plotzlichen
rhythmogenen Ausfall der Herztiitigkeit einsetzte das asystolische Intervall uberbruckte und
damit den Adams-Stokes-Anfall verhinderte ohne sonst die Herztiitigkeit zu storen. Das niich
ste Therapiekonzept betraf die Verbesserung der Hiimodynamik mit dem Ziel durchAn hebung der
zu langsamen Ruhefrequenz eine Steigerung des Herzminutenvolumens her beizuflihren. Sehr rasch
muBte man jedoch erkennen daB gerade bei der Hauptgruppe dieser Patienten d. h. Patienten mit
Sinusbradykardie der gewtinschte Effekt in vielen Fallen ausblieb. Trotz Frequenzanhebung ging
es einem Teil dieser Patienten eher schlechter in manchen Fiillen kam es sogar zu
Blutdruckabfall und kollapsiihnlichen Zu stiinden. Der Begriff Schrittmachersyndrom kam auf.
Die Losung flir solche Fiille war die Einflihrung der Vorhofstimulation (AAI) die wiederum die
Entwieklung geeigneter Vorhofelektroden und Implantationstechniken zur Voraussetzung hatte.
Damit lieB sich die Herzfrequenz anheben bei Erhalt der AV-Uberleitung d. h. physiologischer
AV-Syn chronisation (physiologischer Schrittmacher).