Die Erforschung des Hamoglobin oder richtiger gesagt der Hamo globine hat in den letzten 10
Jahren wesentliche Fortschritte gebracht hat ungeahnte Einblicke in den feineren Aufbau des
Molekiils ermoglicht und die erbgebundene Konstanz der Hamoglobinzusammensetzung er wiesen. Das
Hamoglobin ist gleich wie das Myoglobin zu einem Muster beispiel fUr die chemische und
physikalische Differenzierung von EiweiB korpern mit spezifischen biologischen Funktionen
geworden. Die Ver leihung des Nobelpreises 1962 an einen hervorragenden Forscher auf diesem
Gebiet Dr. M. F. PERUTZ dokumentiert auch die weltweite An erkennung dieser Fortschritte.
Nachdem die Benennung des roten Blut farbstoffs als Hamoglobin durch HOPPE-SEYLER im Jahre 1864
die An nahme einer chemischen Einheit dieses EiweiBfarbstoffes in sich schloB blieb zunachst
die quantitative Messung des Hamoglobin im zirkulieren den Blut vor aHem an den N amen von
SAHLI gebunden iiber J ahrzehnte fiir den Kliniker das wichtigste wenn auch methodisch nicht
befriedigend geloste Problem. Schon 1911 hat BURKER mehr als 500 Arbeiten iiber die
Hamoglobinbestimmung zusammengetragen. Erst nach dem zweiten Weltkrieg ist nun dank
verschiedener neuer technischer Hilfsmittel eine bessere Untersuchung des Hamoglobin moglich
geworden besonders durch Elektrophorese Chromatographie und fermentative Analysen. Dies hat
zur Auffindung einer betrachtlichen Zahl von Hamoglobinen gefiihrt. Parallel dazu ging eine
Erneuerung der klinischen Bewertung zum Teil bekannter zum Teil vorher nicht naher
differenzierbarer Krank heitsbilder. Eine Gesamtdarstellung unserer Kenntnisse iiber die nor
malen und anomalen Hamoglobine ist heute sehr erwiinscht dabei kann H. R.