Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft Note: 1 0 Universität
zu Köln (Seminar für Finanzwissenschaft) Veranstaltung: Hauptseminar in Finanzwissenschaft
Sprache: Deutsch Abstract: Mancur Olsons Logik des kollektiven Handelns ist ein
interdisziplinär angelegtes Werk das sowohl ökonomische als auch soziologische und
politikwissenschaftliche Fragestellungen behandelt und somit soziale Phänomene einer
ganzheitlichen Betrachtung unterzieht. Die Erklärung der kollektiven Handlung mehrerer
Individuen erfährt durch Olson eine Neuerung im Vergleich zu den vormals allgemeingültigen
Gruppentheorien und wird im Lichte mikro- und makroökonomischer Zusammenhänge soziologischer
Aspekte sowie politikwissenschaftlicher Problematiken analysiert und in ein Theoriegebäude
eingebunden. Die 1965 erschienene Logik Olsons zeigt die Bedingungen auf unter denen eine
kollektive Handlung in Form einer Bereitstellung kollektiver Güter gelingen kann. Im Bezug auf
die häufig untersuchte Kollektivgüter-Theorie überträgt Olson entgegen früheren Ansätzen die
Bereitstellungsproblematik auf die kleinste vorstellbare Ebene der Interessengruppen und die
Rolle des einzelnen Individuums im Kreis dieser Gemeinschaften. Mit Blick auf die Entwicklungen
der modernen Gesellschaft und speziell der explosionsartigen virtuellen Vernetzung von
Individuen im Zeitalter des Internets soll der Versuch unternommen werden Olsons Theorie des
kollektiven Handelns in diesen Kontext zu übertragen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es die
Bausteine der Olsonschen Theorie in einem Überblick darzustellen um diese im Anschluss auf die
virtuellen Gruppen der Online-Infrastruktur anzuwenden. Abschließend wird der Frage
nachgegangen ob und inwieweit die gruppenorientierte Bereitstellung kollektiver Güter im Sinne
Olsons im Rahmen der virtuellen Infrastruktur gelingen kann.