Die neue Unübersichtlichkeit verlangt übergreifende Konzepte die seit dem Ende des
Ost-West-Konfliktes zugunsten partikularer Ansätze zurückgedrängt wurden. Inzwischen zeigt sich
dass es nicht um die radikale Abwendung von konservativen Konzeptionen gehen kann sondern um
deren Aufhebung. So verwundert es nicht dass mit der in den USA jetzt begonnenen erneuten
Niebuhr-Rezeption wieder eine interdisziplinäre Theorie der internationalen Beziehungen
sichtbar wird. Für die noch sehr defizitäre deutsche Strategic Community besteht jetzt die
Gelegenheit sich in die Niebuhr-Rezeption einzubringen und hierdurch auch in diesem Bereich
den transatlantischen Dialog wieder zu intensivieren.