Das vorliegende Buch nimmt Formen alltäglicher Routinen in den Blick die meist nicht
hinterfragt werden: Sie sind in sich evident und geben keinen Anlass zur Infragestellung. So
betrachtet ist der Alltag - zumindest subjektiv - sicher'. Er ist soziale Kontrolle die
vergessen wurde. Neuere Sicherheitsdiskurse und -praktiken führen zu einer Erschütterung dieses
Zusammenhangs. Ihre Legitimation beziehen sie aus außer-alltäglichen Ereignissen wie
Terrorismus dramatischer Gewalttätigkeit oder organisierter Kriminalität. Allerdings weisen
sich die aktuellen Formen sozialer Kontrolle insbesondere durch einen Zugriff auf alltägliche
Lebenszusammenhänge aus: Sie sind subtil ausgerichtet und überwachen Muster der Lebensführung
auf unscheinbare Art und Weise. Durch diese besondere Kontrolle aus der Ferne' greifen sie in
die Konstitution von Alltag ein. Die Beiträge des Bandes greifen diese Zusammenhänge für
unterschiedliche Bereiche des Alltags auf.