Der erste Band einer 'Geschichte professioneller Kontrolle' untersucht wie es im Mittelalter
einer Zeit in der er noch keinen Staat per se gab gelang die vom orthodoxen Glauben
abweichenden Ketzer systematisch auszurotten um damit ein Leitbild für alle künftigen
Kontroll-Institutionen - von der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung über die Geschichte der
Psychiatrie bis hin zur gegenwärtigen Drogenpolitik - zu schaffen. Am Beispiel der Inquisition
der Katharer im französischen Languedoc während des 12. und 13. Jahrhunderts wird deren
machtpolitischer religiös-mentaler und kultureller Hintergrund beschrieben. Dabei gewinnt der
200-jährige Kontakt mit einer fortgeschritteneren und toleranteren islamischen Kultur während
der spanischen Reconquista und der Kreuzzüge ins Heilige Land eine besondere aktuelle
Bedeutung.