Ausgehend davon dass Fotografien die moderne Vorstellung von Südamerika prägen untersucht
Kathrin Reinert die epistemologische Funktion des Mediums in der Anthropologie und Archäologie.
Neben der Foto- und Rezeptionsgeschichte zeichnet sie nach wie ausgewählte Aufnahmen aus
Argentinien und Peru erstellt um 1900 von den deutschen Forschern Max Uhle und Robert
Lehmann-Nitsche in das soziale Imaginarium von indigenen Ethnien ausstrahlen. Die Autorin
zeigt dass zentrale Begriffe der postcolonial studies nicht ohne weiteres auf die politische
Ausgangslage Hispanoamerikas nach Ende der Kolonialzeit anwendbar sind und bettet die
Wissenschaftsgeschichte in einen weiter gefassten sozioökonomischen Kontext ein.