Benjamin Page untersucht anhand der Deutschen Demokratischen Republik jene Faktoren die für
den Erhalt bzw. den Niedergang von Autokratien in Krisenzeiten ursächlich sind. Dies geschieht
aus der Perspektive der zentralen Akteure aufseiten des Staates - den Regimeeliten. Dabei
beschränkt er sich nicht auf die heiße Phase des Umbruchs sondern blickt auf
Zerfallserscheinungen die sich im Laufe der Zeit entwickeln. Im ersten Fall (Volksaufstand
1953) standen die Regimeeliten vor den Herausforderungen einer gerade von außen implementierten
Autokratie während sie sich im zweiten Fall (Friedliche Revolution 1989) mit den Ermüdungs-
und Abnutzungserscheinungen einer vier Jahrzehnte bestehenden Diktatur auseinandersetzen
mussten. In beiden Fällen weist die finale Krisenphase trotz aller Divergenzen
Berührungspunkte auf. Der Neue Kurs 1953 und die Wendepolitik im Herbst 1989 sollten das
autokratische System stabilisieren erfüllten diesen Zweck jedoch nicht.