In diesem Band untersucht der Autor eine Stadt im Nachkriegskosovo in der der Alltag
weitgehend konfliktfrei gelingt die in Konfliktfällen aber in ethnische Mobilisierung
zurückfällt. Johannes Gold analysiert dabei nicht nur die Beziehungen zwischen Albanern und
Serben sondern geht gleichermaßen auf Türken Bosniaken und Roma ein. Die Konflikte werden
dabei von nationalen wie internationalen Einflüssen durchdrungen. Die Identitäten der einzelnen
Gruppen erweisen sich als ambivalent wie der facettenreiche Blick in Alltags- wie
Konfliktbeziehungen offenbart. In Prizren offenbart sich somit wie im Brennglas die in
Postkonfliktszenarien häufige Herausforderung des Wiederzusammenfindens von Konfliktparteien.
Die Studie basiert auf umfangreicher Feldforschung die eine Fülle von Interviews und eine
eigene Umfrage umfasst. Kulturanthropologische Ansätze und computergestützte Analysen
komplettieren das Multimethodendesign.