In diesem Open-Access-Buch wird untersucht warum sich wohlhabende Gesellschaften merklich im
Ausmaß sozialer Probleme wie z. B. Kriminalität oder mangelnde Wahlbeteiligung unterscheiden.
In einer makrosoziologischen Untersuchung von 40 wohlhabenden Ländern über den Zeitraum 1990
bis 2020 werden neben der im Forschungsfeld dominierenden Spirit-Level-Theorie welche auf
Einkommensungleichheit fokussiert vier alternative Erklärungsansätze herangezogen: Wohlstand
ethnische Fraktionalisierung soziales Misstrauen und das gesellschaftliche Werteklima. In den
Ergebnissen der Quer- und Längsschnittanalysen zeigt sich kein Beleg für einen zentralen
Erklärungsmechanismus. Vielmehr beeinflussen verschiedene Determinanten bestimmte soziale
Probleme unterschiedlich stark wobei sich Unterschiede im Wohlstandsniveau als stärkster
Prädiktor herausstellen. Die Studie zeigt somit dass die Gestaltung einer guten Gesellschaft
nicht allein eine Frage der Einkommensverteilung ist.