Jakob Graf wirft in diesem Open-Access-Buch die Frage auf wie sozialökologische Konflikte am
Rande der Weltwirtschaft soziologisch verstanden werden können. Dabei zeigt er dass gerade in
durch Rohstoffausbeutung gekennzeichneten Ländern des Globalen Südens große Teile der
Erwerbstätigen nicht mittels Lohnarbeit in den globalen Kapitalismus integriert werden. Aus
Sicht der kapitalistischen Weltwirtschaft sind große Teile der weltweiten Armen vielmehr
überflüssig. Der Autor zeigt dass diese Menschen allerdings nicht einfach arbeitslos sondern
vielfach wirtschaftlich aktiv sind sie tragen in entscheidendem Maße zum Überleben der
Menschen in ärmeren Ländern bei. Wie aus dem Widerspruch zwischen diesen lokalen
bedarfsökonomischen Aktivitäten und der kapitalistischen Wirtschaft sozialökologische Konflikte
entstehen verdeutlicht Graf am Beispiel der indigenen Mapuche im Süden Chiles. Diese setzen
sich gegen die Expansion der industriellen Forstwirtschaft zur Wehr die für die Weltmärkte in
riesigen Forstplantagen Zellstoff produziert. Als historisch Enteignete kämpfen die Mapuche für
die Wiederaneignung ihres Landes und ihrer Ressourcen. Graf analysiert die Funktionsweise
derartiger Konflikte er fragt wie sich die soziale Gruppe der Überflüssigen soziologisch
verstehen lässt.