Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Filmwissenschaft Note: 1 0 Universität Bremen
(Institut für Kunstwissenschaft und -pädagogik) Veranstaltung: Die Meditationen René
Descartes' und die Malerei der Aufklärung Sprache: Deutsch Abstract: In seinem Gedicht A
Dream within a Dream beschreibt der Autor Edgar Allan Poe die Unwirklichkeit einer Begegnung.
Sie scheint zeitgleich real und löst im Lyrischen Ich die Assoziation an einen Traum aus so
dass es sich nicht sicher sein kann ob sie wahr ist oder nicht. Was ihm zuvor glasklar
erscheint - dass alles was wir sehen und was wir zu sein scheinen nur ein Traum in einem
Traum ist - zieht es zum Schluss des Gedichts wieder in Zweifel. So ist letztendlich nichts
gewiss das Lyrische Ich bleibt in einem Zustand in dem es sich nicht sicher sein kann ob das
was es für wahr hält nicht nur ein Traum ist und umgekehrt. Um diese Ungewissheit soll es in
der vorliegenden Arbeit gehen. Den Zweifel als Ausgangspunkt nehmend findet man beim
französischen Philosophen René Descartes eine aufklärerische Herangehensweise an die Fragen der
Metaphysik. In Descartes' Meditationes de prima philosophia wird genau wie in Poes Gesicht in
Zweifel gezogen was mit den Sinnen erfahren wird. Eine radikale Erkenntnis dieser Sichtweise
ist dass nichts was man für wahrhaftig hält es auch tatsächlich ist. So könnten wir alle
träumen ohne es zu merken oder wach sein in dem Glauben zu träumen. Diese Grundannahme die
in den Meditationes formuliert wird dient in dieser Arbeit als Grundlage für die
Auseinandersetzung mit der Distinktion von Traum und Wirklichkeit in Christopher Nolans
Spielfilm Inception. Der Spielfilm Inception der 2010 in die Kinos kam und eine der
beliebtesten Arbeiten des amerikanischen Regisseurs ist enthält eine ähnliche Lesart am Ende
von Christopher Nolans Film ist sich der Zuschauer nicht sicher was von dem was dem
Protagonisten passiert ist ein Traum und was wahr gewesen ist. In dieser Arbeit soll
untersucht werden wie sich Descartes' diskursiver Ansatz in der Erzählstruktur und der daraus
folgenden Konstruktion von Wirklichkeit und unterschiedlichen Bedeutungsebenen des Films
wiederfindet der über 500 Jahre später erschien.