Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziale Arbeit Sozialarbeit Note: 1 3
Fachhochschule Münster (Soziale Arbeit) Sprache: Deutsch Abstract: Humor hat in den
vergangenen zwanzig Jahren einen Bedeutungszuwachs in Therapie und Beratung bekommen. Das
Wissen um die positiven Funktionen und die besondere Relevanz einer vertrauensvollen guten
Beziehung von Klient und Berater erhöht auch das Forschungsinteresse an den Wirkfaktoren. Diese
Arbeit soll zunächst den Humor fassbarer machen ihn definieren und ihn in seinen Facetten in
seiner theoretischen Rahmung und in seinen Funktionen analysieren. Von Interesse sind an dieser
Stelle die Fragen was Humor denn tatsächlich bewirken und ob derjenige der Humor hat besser
mit belastenden Umständen fertig werden kann. Wenn dem so ist folgt die Frage: Ist Humor
trainierbar? Dazu werden ausschließlich Erkenntnisse aus der Fachliteratur vorgestellt und
diskutiert. In einem weiteren Schritt wird die Einbettung von Humor in ressourcenorientierte
Konzepte der Sozialen Arbeit vorgeschlagen. Der zweite Themenkomplex dieser Arbeit befasst sich
mit der psychosozialen Beratung als wesentlichem Handlungsfeld der Sozialen Arbeit. Hierzu ist
es von Interesse was psychosoziale Beratung überhaupt ausmacht und was die Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zur Psychotherapie sind. Dies ist aus zwei Gründen bedeutsam: zum einen basiert
die psychosoziale Beratung zu großen Teilen auf psychotherapeutischen Methoden und Theorien und
zum anderen speist sich bis auf ganz wenige Ausnahmen die komplette Literatur zu Humor und zu
Interventionen aus der Psychologie. Hier hat Humor bereits eine Tradition während er in der
Sozialen Arbeit (noch) kaum Relevanz hat. Der darauffolgende Abschnitt beschäftigt sich mit der
Bedeutung von Humor in der Psychotherapie. Neben den drei großen Psychotherapeuten der Wiener
Schule die als Pioniere des Humors im therapeutischen Kontext gelten dürfen wird ein noch
aktiver amerikanischer Therapeut der Humor in seinem Konzept zur Kurzzeittherapie integriert
hat vorgestellt. Dass Humor bereits erfolgreich seinen Einsatz in der Therapie hat beweisen
zwei im Anschluss erörterte Methoden: die Paradoxe Intention und die Provokative Therapie
deren mildere Form der Provokative Stil ebenfalls skizziert wird. Die Erkenntnisse über Humor
im bereits erforschten psychotherapeutischen Kontext werden schließlich übertragen auf den
therapeutischen Humor in der psychosozialen Beratung mit der Fragestellung welche Aspekte von
Humor in der psychosozialen Beratung zu beachten sind.