Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Führung und Personal - Sonstiges Note: 1 7
Technische Universität Kaiserslautern Sprache: Deutsch Abstract: In dieser theoretisch
angelegten Hausarbeit wird eine systemtheoretisch-konstruktivistisch fundierte Theorie
entfaltet mit der das soziale System Organisation einschließlich organisationsinterner
Veränderungsprozesse aus einem neuen Blickwinkel beschrieben werden kann. Es wird gezeigt dass
ausgehend von einem systemtheoretisch-konstruktivistischen Organisationsverständnis das
Konzept der selbstorganisierten Kritikalität welches erstmals von Per Bak im Kontext komplexer
physikalischer Systeme in den wissenschaftlichen Diskurs eingeführt wurde auf Organisationen
übertragbar ist. Damit einhergehend können neue Perspektiven und Erkenntnisse angebahnt werden
die in der Theorie als auch in der Praxis der Organisationsentwicklung an mannigfaltigen
Stellen aufgegriffen werden können. Grundlegendes Ziel der nachfolgenden Ausführungen ist es
aufzuzeigen dass Organisationen an sich bereits auf einen Zustand selbstorganisierter
Kritikalität hin angelegt sind d. h. dass sich Organisationen aus sich selbst heraus hin zu
einem instabilen Zustand entwickeln in dem kleineste Irritationen einen Phasenübergang oder im
organisationalen Kontext tiefgreifende Veränderun-gen auslösen können. Im ersten Abschnitt
werden dazu aktuelle Entwicklungen angerissen deren zentrales Merkmal der Anstieg der
Komplexität ist. Ausgehend von dieser Explikation der Komplexitätsgesellschaft (Malik 2015 S.
13) wird die Organisation aus systemtheoretischer Perspektive beschrieben. Dabei werden im Kern
die für die Konzeptübertragung wesentlichen organisationstheoretischen Annahmen erläutert.
Anschließend erfolgen eine ausführliche Beschreibung des Konzeptes der selbstorganisierten
Kritikalität einschließlich der Bedingungen kritikaler Systeme und deren Implikationen. Im
Zentrum der Arbeit steht die Übertragung des Konzeptes der selbstorganisierten Kritikalität auf
Organisationen und die Ableitung von Konsequenzen für das Verständnis von Organisationen. Dabei
geht es nicht um eine empirisch-quantitative sondern um eine semantisch-qualitative Übertragung
der Kernmerkmale der Theorie der selbstorganisierten Kritikalität auf die Organisation. Die
Identifikation von Strukturähnlichkeiten zwischen einem systemtheoretschen
Organisationsverständnisses und des Konzeptes der selbstorganisierten Kritikalität liefern dazu
die notwendigen Bedingungen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit und mit Denkanstößen für
weitergehende Forschung zu diesem Thema.