Essay aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Politik - Region: Naher Osten Vorderer Orient Note: 1
5 Universität Leipzig (Politikwissenschaft) Sprache: Deutsch Abstract: Mitte November diesen
Jahres berichtete unter anderem Die Zeit über das von Israel forcierte Abkommen mit Uganda und
Ruanda welches Israel ermöglichen soll bis zu 40.000 momentan in Israel lebende flüchtende
Menschen in einer intensivierten Abschiebung ausreisen zu lassen. Im Fokus stehen vor allem
Asylsuchende welche von Afrika (vorrangig aus Eritrea Sudan und Südsudan) über den Sinai nach
Israel geflohen sind und dort bereits seit einigen Jahren auf die Bearbeitung ihrer Asylgesuche
warten. Mit dem Abkommen dessen konkrete Konditionen nicht veröffentlicht werden will Israel
jährlich bis zu 3.000 Flüchtende vor die Wahl stellen entweder vermeintlich freiwillig in
eines der beiden Vertragsländer auszureisen oder sich in die Obhut der israelischen
Strafjustiz zu begeben. Als Gegenleistung so viel ist bekannt sollen Uganda und Ruanda sowohl
finanziell als auch durch Waffenlieferungen und militärische Ausbildungsangebote unterstützt
werden. Für die bereits in Uganda lebenden Flüchtenden herrschen indes verheerende
Bedingungen.Angesichts dieser erneuten Verschärfung der Situation für Asylsuchende in Israel
sollen in der vorliegenden Arbeit Indizien für eine institutionalisierte Diskriminierung in der
israelischen Migrationspolitik gegenüber subsaharischen Flüchtenden beleuchtet werden.Dabei
beschreibt Diskriminierung zunächst im Allgemeinen eine herabwürdigende oder benachteiligende
Verhaltensweise gegenüber anderen sozialen Akteuren aufgrund konstruierter vermuteter oder
vorhandener Zuschreibungen von Merkmalen. Im Begriff der Institutionalisierten Diskriminierung
wird von einem organisatorischen Handeln von Institutionen ausgegangen welches zu einer
dauerhaften Benachteiligung bzw. Herabsetzung sozialer Gruppen führt. Dabei ist dieses Handeln
losgelöst von auf einer Individualebene existierenden Vorurteilen und Absichten.