Exzesse stören nicht die Ordnung sondern gehen aus dieser erst hervor. Wie eng Ordnung und
Exzess miteinander verwoben sind verdeutlicht diese literaturwissenschaftliche Analyse anhand
der Texte des Dichters Adalbert Stifter (1805-1868). In der Novellensammlung Bunte Steine ist
es die so sanft anmutende Gleichmäßigkeit aus der immer wieder das Unerhörte und Maßlose
spricht: Katastrophen brechen beispielsweise aus der Mitte des scheinbar von Exzessen
bereinigten Kulturraums hervor. Ähnlich verhält es sich mit dem verbotenen Begehren der
Protagonisten das sich durch seine sorgsame Verhüllung erst recht offenbart. Es sind daher
gerade die harmlosen Dinge wie Stifter sie nennt durch die die ewige Wiederkehr des Exzesses
zelebriert wird.