"Aber jeden Tag soll zumindest eine Zeile gegen mich gerichtet werden wie man die Fernrohre
jetzt gegen den Kometen richtet." Franz Kafka Im Spannungsfeld von Schrift und Medialität
gewinnt das Schaffen Franz Kafkas eine gleichermaßen profunde wie paradoxe Dynamik: Zwischen
Schreibprozess und Schriftprodukt entsteht eine Bewegung indem bereits Bestehendes durch
Bezugnahmen auf eigene wie fremde Texte und Medien immer wieder von Neuem um- und
weitergeschrieben wird. Diesem Zusammenhang ist das vorliegende Buch gewidmet das 100 Jahre
nach Kafkas Tod die unverminderte Aktualität seines Werks betont. Im Fokus stehen zentrale
Schlüsseltexte eines der wichtigsten Werke der Weltliteratur: von den großen Romanen über die
vielfältigen Erzählungen und Kurzprosaformen aus sämtlichen Schaffensphasen bis hin zu Kafkas
autobiografischem Schreiben in seinen Briefen und Tagebüchern. Unter dem Aspekt von Schrift und
Medialität werden dabei sowohl Beziehungen der literarischen Texte zu anderen visuellen bzw.
auditiven Medien wie Bild- und Klangelementen oder Filmen als auch die Medialität der Schrift
an sich verhandelt ergänzt etwa um die verwendeten Materialien wie Papier Bleistift oder
Federhalter und ihre Relevanz für ein existenzielles als Lebensprojekt angelegtes
Schreibprogramm.