Im internationalen Steuerrecht ist die Betriebsstätte das zentrale Tatbestandsmerkmal um
bestimmen zu können ob Gewinne eines Unternehmens außerhalb seines Ansässigkeitsstaates
besteuert werden dürfen. Veränderte Geschäftsformen und die zunehmende Digitalisierung die es
ermöglicht ausländische Märkte zu bedienen ohne dass es dort einer physischen Präsenz bedarf
haben dazu geführt dass das traditionelle Betriebsstättenkonzept im Rahmen des BEPS-Projektes
von G20 und OECD neu gefasst worden ist. Gleichzeitig bemühen sich EU OECD und die Vereinten
Nationen einen neuen steuerlichen Nexus vorzugeben um den Marktstaaten mehr
Besteuerungsrechte einzuräumen als das bislang der Fall war.Diese Entwicklungen haben es
notwendig gemacht dieses Handbuch das inzwischen in vierter Auflage vorliegt einer
Gesamtrevision zu unterziehen. Die Neufassung und -interpretation des Betriebsstättenbegriffs
in den aktuellen Versionen von OECD- und UN-Musterabkommen wurde analysiert und kommentiert und
anhand von Beispielen veranschaulicht. Der Gewinnabgrenzung zwischen Stammhaus und
Betriebsstätte und den Möglichkeiten die zunehmenden internationalen Besteuerungskonflikte zu
bereinigen wird breiter Raum gewidmet. Vorschläge von EU und OECD zur Neuverteilung von
Besteuerungsrechten multinational tätiger Unternehmen werden zusammenfassend dargestellt.
Möglichkeiten und Grenzen der Steueroptimierung mit Betriebsstätten und (hybriden)
Personengesellschaften werden erörtert unterlegt mit praktischen Erfahrungen die der Autor im
Zuge seiner Beschäftigung mit Betriebsstätten in vielen Ländern der Welt sammeln konnte.