Die zwei Seiten der NeophytenGehasst oder doch geschätzt? Neophyten - eingewanderte Pflanzen -
genießen nicht den besten Ruf. Zu Unrecht wie so manches Beispiel zeigt.Sie hören auf
sprechende Namen wie Springkraut und zieren (immer öfter) so manchen Wegrand: die Neophyten
also Pflanzen die eigentlich ganz woanders heimisch sind längst aber hierzulande eine neue
Heimat gefunden haben. Oft mit dem Nebeneffekt dass sie aufgrund ihrer Wuchsfreudigkeit die
ortsansässigen Gewächse in Bedrängnis und die Allergiker zum Niesen bringen. Mit ihrem Ruf so
kann man mit Fug und Recht behaupten steht es folglich nicht zum Besten.Volkmar Weiss versucht
im Buch Die rote Pest aus grüner Sicht mit den Vorurteilen aufzuräumen und zeigt beide Seiten
der Medaille: die rasche Ausbreitung von Kleinem Springkraut (Impatiens parviflora) das seit
Beginn des 20. Jahrhunderts das einheimische Große Springkraut (Impatiens noli-tangere) zu
verdrängen begann genauso aber auch das Rote Springkraut (Impatiens glandulifera) das
ursprünglich aus dem Himalaja stammt und mittlerweile so heimisch und nützlich geworden ist
dass es von den Imkern als Bienenweide ausgesät wird. Ob es dem Bunten Springkraut (Impatiens
edgeworthii) aus Kaschmir das sich derzeit auf dem Vormarsch befindet ähnlich ergehen wird
wird sich zeigen. Auf alle Fälle steht auch diese bei uns neue Art im Mittelpunkt des Buchs
das einen erfrischend differenzierenden Blick auf die Folgen der Ausbreitung von Neophyten
wirft.Der Autor:DDr. Volkmar Weiss hat bereits mehrere Bücher zu Genetik Humangenetik und
Sozialgeschichte veröffentlicht.