Der Band untersucht eingehend die frühen teils verschütteten Spuren protestantischer
Konfessionalität im (später) durchgreifend gegenreformierten Tirol. Er versammelt 13 Beiträge
zu unterschiedlichen Erscheinungsweisen der Reformation in Tirol und im Trentino die auf einer
Tagung auf Schloss Tirol im September 2017 vorgestellt worden waren. Neben historischen
Aspekten wie dem religiösen Verhalten des Adels und dem evangelischen Leben in den Tiroler
Städten sowie in der Diözese Trient werden die reformatorischen Reflexe in den Tiroler Spielen
und die Verbreitung protestantischen Schrifttums untersucht. Ein besonderer Schwerpunkt des
Bandes liegt auf den bislang vielfach übersehenen Spuren der Reformation in der bildenden Kunst
in Tirol und im Trentino - insbesondere in profanen Raumausmalungen sowie auf Denkmälern der
Memorialkultur. Einen Ausblick in die nachreformatorische Zeit bieten drei weitere Beiträge zu
zwei katholischen Kontroverstheologen mit Tirol-Bezug zum konfessionellen Konflikt in Tirol im
19. Jahrhundert sowie zum Protestantismus als Thema der Tiroler Literatur.