Am 4. Jänner 1945 starb Johann Schmidt 44 unter dem Fallbeil im Hinrichtungsraum des
Landesgerichts Graz - nach mehr als zweijähriger qualvoller Haft in Gefängnissen und dem
Konzentrationslager Dachau von den Richtern des nationalsozialistischen Volksgerichtshofs des
Hochverrats und der Feindbegünstigung für schuldig befunden.Schmidt war gelernter Maurer lebte
mit Frau und Sohn in Schwoich bei Kufstein und war wie viele Arbeiter seiner Generation
Autodidakt. Er hatte sich umfangreiches historisches und geografisches Wissen angeeignet war
belesen und: Er war Kommunist. Aus seiner politischen Überzeugung machte er keinen Hehl. Immer
wieder sprach er an seinem Arbeitsplatz über die Lebensbedingungen der Arbeiterschaft in der
Sowjetunion für die es auch in Österreich zu kämpfen gelte.Denunziert von der Ehefrau eines
Arbeitskollegen wurde Schmidt im Sommer 1942 verhaftet. Aktivitäten in der Kufsteiner
Widerstandsgruppe um Adele Stürzl waren nicht nachzuweisen aber Briefe an seine Familie
beschlagnahmt bei einer Hausdurchsuchung und die Aussagen von Arbeitskollegen belasteten ihn
schwer.Sein Kriegstagebuch Aufzeichnungen aus den Jahren 1939 bis 1942 blieb unentdeckt. Es
dokumentiert seinen unerschütterlichen Glauben an den Sieg der Sowjetunion aber auch seine
scharfsichtige Analyse der nationalsozialistischen Propaganda. Dieses Tagebuch ist ein
einzigartiges Dokument entstanden in dem Wissen um das Risiko der Entdeckung und überliefert
durch glücklichen Zufall.