Der Band widmet sich dem Spannungsfeld zwischen dem (literarischen) Text und seiner
(theatralen) Aufführung zwischen der Partitur und dem Klangerlebnis bzw. zwischen dem Werk und
seiner Rezeption. Die Beiträge nehmen die historisch und medial je spezifischen
Manifestationsformen von textuellen audiovisuellen und musikalischen sowie nicht-abstrakten
bzw. körperlichen Notationen in den Blick. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis zwischen den
systematisierenden und archivierenden Aufzeichnungspraktiken in den unterschiedlichen Künsten
und ihren flüchtigen ereignishaften Teilen.Das Buch dokumentiert die Ergebnisse des
Forschungsschwerpunkts Notation und Aufführung den der Interuniversitäre Forschungsverbund
Elfriede Jelinek der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
von Februar 2020 bis Juni 2021 durchführte. Ausgangspunkt des Schwerpunkts waren der
Inszenierungscharakter und die jeweils spezifischen Materialität von Elfriede Jelineks Texten
ihre Techniken der Ãœber- und Fortschreibung und die intermedialen Weiterschreibungen ihrer
Arbeiten durch andere Künstler*innen und Interpret*innen. Vor diesem Hintergrund wurde die
Beziehung zwischen den fixierten Teilen von Kunstwerken und dem künstlerischen Ereignis
interdisziplinär und künsteübergreifend fokussiert. Der Begriff Notation wurde dabei als
Überbegriff für verschiedene Zeichensysteme verstanden und darunter sowohl die musikalische
Partitur als auch der literarische oder theatrale Text gefasst aber auch choreographische bzw.
filmische Notationen. Die bei Jelinek selbst bereits angelegte Verbindung zwischen Text und
Musik und ihre intermediale und kunstübergreifende Vernetzung war dabei auch in methodischer
Hinsicht leitend: Im Sinne des interuniversitären Charakters des Forschungsverbunds wurden die
Grenzen fachspezifischer Forschungszugänge durch den transdisziplinären Austausch zwischen
Wissenschaft und Kunst und den Miteinbezug künstlerisch-praktischer Perspektiven in die
wissenschaftliche Forschung erweitert.