Anna Neumann von Wasserleonburg später Gräfin zu Schwarzenberg gilt als eine der reichsten
Frauen der Herzogtümer Kärnten und Steier. Die in Villach geborene Kaufmanns- und
Gewerkentochter erbte Schlösser Güter und Anteilen an Berg-werken betätigte sich als
knallharte Geschäftsfrau und Geldverleiherin aber auch als Wohltäterin und gerechte
Stadtherrin. Sie hing dem protestantischen Glauben an heiratete sechs Mal wurde zweimal in
Hexenprozessen angeklagt und gleich mehrfach in Murau beigesetzt. - Die Eckdaten zu den
Lebensumständen der »Neumannin« wie sie auch genannt wird beflügeln also die Fantasie vor
allem da wo historische Quellen zu ihrem Leben stillschweigen.Friederun Pleterski schafft in
ihrem Roman Abhilfe: Sie erfindet kurzerhand die Memoiren der Anna Neumann und stellt ihr eine
zweite Protagonistin an die Seite: Josefine eine selbstbewusste Dame unserer Tage die im
reifen Alter ein Studium beginnt und im Zuge von Recherchen für eine Seminararbeit diese
Memoiren in einem Archiv entdeckt. Josefine steigt ein in Annas Leben und in einem
Wechselspiel von historischen und zeitgenössischen Kapiteln nimmt sie Lesende mit in die Welt
einer schillernden Frau - ein gelungener Coup der das 16. 17. Jahrhundert aus einer weiblichen
Perspektive lebendig werden lässt.