Die von Franz Martin Wimmer formulierte These dass Polyloge als eine Fortsetzung des Programms
der Aufklärung mit anderen Mitteln verstanden werden können fordert dazu heraus das
philosophische Projekt Aufklärung aus globaler und interkultureller Perspektive neu zu denken.
Die Beiträge dieses Bandes gehen dabei mit der Aufklärung über die Aufklärung hinaus um Fragen
Ambivalenzen und Potenziale einer interkulturell orientierten Aufklärung zu reflektieren. Die
Herausforderung eines Polylogs der Traditionen besteht darin das kritische und
emanzipatorische Potential der europäischen Aufklärung aufzunehmen ohne jedoch das gewaltvolle
Erbe von Kolonialismus und Sklaverei außer Acht zu lassen. Von daher übt die hier geführte
Auseinandersetzung Kritik an einem Aufklärungsnarrativ das universale Ansprüche erhebt aber
eurozentrisch bleibt und plädiert für eine polyloge Weiterführung dieses Impulses der trotz
seiner ambivalenten Geschichte unverzichtbar bleibt.