Ist die Dekolonisierung des westlichen Museums möglich? Das ist die Frage der Françoise Vergès
in ihrem neuen Buch nachgeht. Dabei geht es nicht nur um die Restitution kolonialer Raubkunst
die heute in aller Munde ist. Es geht darum das Museum von Grund auf neu zu denken. Als einen
Ort der keinen Anspruch auf Universalität erhebt an dem race - class - und gender
-Hierarchien in Frage gestellt werden wo menschenwürdige Arbeitsbedingungen insbesondere für
ungelernte Beschäftigte herrschen ... In Anlehnung an Frantz Fanon skizziert Françoise Vergès
dieses "Programm absoluter Umwälzung". Dabei geht sie unter anderem auf die Geschichte des
Louvre und dessen Verstrickung in Frankreichs Kolonialgeschichte ein verweist auf die
Finanzialisierung der Kunstwelt sowie den zunehmenden Einfluss privater Stiftungen und
problematisiert die Darstellung der Sklaverei und Schwarzer Menschen in der Kunst.