Sich selbst am Schopf aus dem Sumpf ziehen das mussten die Andalusier schon oft. Heute heißt
das autorecreado sich selbst neu erschaffen ein Begriff dem Ulrike Fokken in Sevilla und
Granada häufig begegnet ist. Keine andere Region Spaniens hat die Wirtschaftskrise so hart
getroffen wie Andalusien. Also besinnen sich die Andalusier auf die Eigenschaften mit denen
sie seit ewigen Zeiten die Höhen und Tiefen ihrer reichen Geschichte gemeistert haben:
Kreativität Fantasie und Geschäftigkeit. Glücklicherweise hat die Krise nicht das ganze Land
erfasst. Den Erdbeerimperien an der Atlantikküste und den meisten ihrer Arbeiter geht es
prächtig. Auch die Menschen in Marinaleda dem einzigen kommunistisch verwalteten Dorf Spaniens
klagen nicht. Sie arbeiten solidarisch vertrauen seit fünfunddreißig Jahren ihrem
anarchistischen Bürgermeister und leben auskömmlich.Ulrike Fokken hat auf ihren Streifzügen
durch Andalusien die Buddhisten in den Bergen der Alpujarras besucht das Geheimnis der vier
Fässer bei der Sherry-Kelterei gelüftet und den Schlosser der Stiere aus Stahl getroffen. Sie
ist den Spuren der muslimisch-arabischen Kultur von der Blüte der Alhambra bis in die Gegenwart
Granadas gefolgt. Und sie hat erfahren warum die siesta eine Lebenseinstellung ist und mañana
eine Zukunft verspricht.