Mark Twain als Krimiautor Mark Twain war Stimme und Herz der amerikanischen Südstaaten. Wie
schon in seinen beliebten Romanen um Tom Sawyer und Huckleberry Finn macht er auch in dieser
burlesken Kriminalkomödie seine Heimat am Mississippi zum Schauplatz haarsträubender
Verwicklungen. Ein unterhaltsamer Fund für Twain-Kenner wie -Neulinge. Als sich der Jurist
David Wilson in Dawson's Landing niederlässt steht er rasch im Ruf ein Knallkopf zu sein.
Allzu suspekt erscheinen sein schottischer Humor seine Ostküsten-Provenienz und die Vorliebe
für ausgefallene Hobbies: Der kauzige Eigenbrötler sammelt Fingerabdrücke praktiziert das
Handlesen und brütet mit Vorliebe über Alltagsweisheiten für einen nach ihm benannten Almanach.
Dabei fällt Wilson nur auf den ersten Blick aus dem Rahmen tummeln sich in dem gemütlichen
Städtchen bei näherer Betrachtung doch noch weitere originelle Gestalten: Roxy die Sklavin mit
der hellen Haut Sohn Chambers und Ziehsohn Tom die Roxy als Säuglinge absichtlich vertauscht
hat und die nun nichtsahnend sehr unterschiedliche Lebenswege einschlagen nicht zu vergessen
Angelo und Luigi Capello die ominösen Zwillinge aus florentinischem Adel. Verwechslung
Rollentausch und Betrug bestimmen den Alltag der Herren und Sklaven in Dawson's Landing und am
Ende geschieht gar ein Mord bei dessen Aufklärung Knallkopf Wilson die Schlüsselrolle spielt.
Die Mark Twain (1835-1910) eigene einzigartige Mischung aus witziger Unterhaltung und
beißender Kritik - an Standesdünkel und amerikanischem Südstaatenrassismus - zeichnen auch die
vorliegende Kriminalgeschichte aus. Diese überrascht als zu Unrecht in Vergessenheit geratenes
Werk das den berühmten Romanen des populären Autors um nichts nachsteht.