Das erste und bedeutendste Werk der mittelalterlichen Samurai-Literatur in einer Maßstäbe
setzenden Neuübertragung Ein mittelalterliches Samurai-Epos neu übersetzt in
bibliophiler Prachtausgabe Das japanische Epos dreht sich um die von blutigen Kämpfen
begleitete Machtergreifung durch die Samuraiklasse und den Untergang der Adelshauses Taira.
Gedichtet im 12. Jahrhundert schriftlich fixiert in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
blieb der epochale historische Roman sieben Jahrhunderte im Deutschen unübersetzt. Das änderte
sich erst 2022. Nun erscheint bei Manesse eine gültige Neuübersetzung von Michael Stein der
schon Sei Shonagons «Kopfkissenbuch» ins Deutsche gebracht hat umfassend kommentiert und
fachkundig erläutert in bibliophiler Prachtausgabe. Trotz aller Gewalt- und
Schlachtenszenen handelt es sich beim «Heike Monogatari» keineswegs um ein reines Heldenepos.
Berichtet wird das unentrinnbare Schicksal irdischer Mächte nämlich aus der Sicht
hochgebildeter buddhistischer Geistlicher die aus den dramatischen historischen Ereignissen
die Bestätigung ihrer Weltsicht herauslesen: Was in Blüte steht muss vergehen der Mächtige
kommt zu Fall auf Hochmut und Frevel folgt zuverlässig die Strafe. Dem deutschsprachigen
«Nibelungenlied» in der literaturgeschichtlichen Bedeutung zumindest ebenbürtig wurde auch das
«Heike Monogatari» anonym tradiert. Es handelt sich dabei zweifellos um ein Gemeinschaftswerk
fernöstlicher Mönchskultur in buddhistischen Klöstern über Generationen hinweg um- und
weitergedichtet. «Nach der von japanischen Hofdamen dominierten Literatur der vorhergehenden
Jahrhunderte die in friedlicher Zeit und in höfischem Ambiente entstand ist es das erste
monumentale Prosawerk eindeutig männlicher Autorschaft und steht stilistisch und thematisch in
deutlichem Kontrast zu allen Vorgängerwerken.» (Michael Stein)