Der Architekt Hans Grisebach (1848-1904) hat im ausgehenden 19. Jahrhundert die ersten
Geschäftshäuser in der Berliner Friedrichstadt gebaut ihm haben Max Liebermann Wilhelm von
Bode Gerhart Hauptmann und die Berliner Secessionisten ihre Refugien anvertraut. Insgesamt hat
Grisebach zwischen 1880 und 1903 etwa 50 Häuser realisiert 21 davon in Berlin knapp die
Hälfte ist zerstört. Die jetzt von Claudia Kromrei vorgelegte Monografie liefert erstmals eine
detaillierte und systematische Übersicht über Hans Grisebachs Gesamtwerk. ... unbestritten war
er einer der berühmtesten und gesuchtesten Baumeister Berlins geworden und er wäre der
Berühmteste geworden wenn er nicht alles getan hätte um - es nicht zu werden ... schrieb Max
Liebermann über ihn. Grisebach hat mit dieser Haltung und stillen Verbindlichkeit die ihn
nicht nur persönlich sondern erkennbar auch künstlerisch auszeichnete Häuser entworfen die
angemessen und einnehmend zum Ausdruck bringen was ihre Funktion und Aufgabe ist -
innenräumlich baukörperlich typologisch und formal. In seiner Zeit in der ein zur
Übertreibung und Überladung neigender Formenreichtum dominierte bereitete er damit den Weg für
einen kommenden Reform- und Transformationsprozess.