In einem Brief an den Anthroposophen Manfred Schradi schildert Beuys ein Kindheitserlebnis
wonach er von Rudolf Steiner den Auftrag erhielt «den Menschen die Entfremdung und das
Misstrauen gegenüber dem Übersinnlichen nach und nach wegzuräumen». Steiner soll ihm zugerufen
haben: «Ich habe es versucht mit meinen Mitteln versuche du es - nur! - aus deinen Mitteln.»
So wurde die Anthroposophie zum Untergrund und Inspirationsfeld seines Schaffens. Joseph Beuys
hat das Goetheanum tatsächlich zweimal besucht. Sein Werk und sein Wirken wurden jedoch in der
Wochenschrift «Das Goetheanum» in den letzten 50 Jahren aus den unterschiedlichsten
Blickwinkeln beschrieben reflektiert und gewürdigt. Diese Veröffentlichungen werden nun hier
versammelt abgedruckt und durch weitere neue Beiträge ergänzt die im Vorfeld des
Beuys-Symposions am Goetheanum entstanden sind und aktuelle Perspektiven auf die Bedeutung und
Wirkung von Joseph Beuys und seiner Verbindung zu Rudolf Steiner darlegen.«Die Kunst ist nach
meiner Meinung die einzige evolutionäre Kraft. Das heisst nur aus der Kreativität des Menschen
heraus können sich die Verhältnisse ändern.»Joseph Beuys«Geistig betrachtet ist - von allem
übrigen abgesehen - das grösste Kunstwerk das jemals gewesen ist die menschliche Evolution
selber.»Rudolf Steiner